Dorfladen

Dörfern fehlt es heute oft an Infrastruktur. Die Schulen wurden mit Nachbargemeinden zusammengelegt, es gibt keine Arztpraxen, Geschäfte Bäcker und gemeinsame Treffpunkte sind verschwunden, weil jeder heute mit dem Auto längere Strecken zurücklegt, anderswo einkauft und das Dorf nur noch Schlafstätte ist. Es gibt noch Ausnahmen dort entstehen dann auch Begegnungsräume und Dorfleben. Aber der Mangel an Infrastruktur zwingt alle ins Auto. Wer kein Auto hat, kann sich kaum selbst versorgen und über den Ort hinaus bewegen ist auch unmöglich, weil der ÖPNV nicht existent ist (siehe dazu mehr unter Verkehrswende). Gerade ältere Menschen sind so auf Hilfe angewiesen oder fahren selbst Auto obwohl sie schon lange nicht mehr in der Lage sind sicher Auto zu fahren.

Lösung

Dorfläden sind hier ein zentrale Element um Orte wiederzubeleben und damit soziale Begegnung und Nahversorgung sicherzustellen. Es gibt viele erfolgreiche Projekte, die gerade in der Coronazeit gestartet wurden.

Der Dorfladen muss dabei mehrere Aufgaben zusammen erfüllen um erfolgreich zu sein. Er muss die Menschen mit den notwendigen Waren versorgen, die sich an den Bedürfnissen der Dorfgemeinschaft orientiert. Es bietet sich an auch auf lokale Produkte zu setzen und Kunden nach ihren Wünschen zu fragen. Kurz das Dorf muss eingebunden sein. Er fungiert mindestens auch als Bäcker, kann bei größeren Dörfern auch andere offene Waren anbieten.

Neben Waren sollte der Laden auch Treffpunkt oder Café für die Bürger:innen sein um den Austausch zu fördern. Dazu gehören auch Schwarze Bretter, Informationen zum Dorfgeschehen und andere Bekanntmachungen. Auch wenn die ältere Bevölkerung meist noch nicht so viel online ist, sollte der Laden Informationen und Dienste auch online anbieten. Dienste können auch Lieferung an Menschen im Ort sein, wenn sie z.B. nicht gut zu Fuß sind. Weitere Aufgaben für den Laden sind Poststelle und Paketshop.

Um Risiken für den Laden klein zu halten ist es erforderlich, dass dieser gut vorbereitet wird und alle beteiligten im Ort das Konzept mittragen. Dazu muss das Konzept auf die Bedürfnisse der Dorfgemeinschaft zugeschnitten sein.

Quellen

• Dorfladen Wiesenfeld
• Supermarkt: Tante Emma wird digital – Tipps für den Dorfladen (kommunal.de)
• Der Dorfladen kehrt zurück – Als Supermarkt der Zukunft (Sachen-Anhalt) (kommunal.de)
• Dorfläden: Selbst aktiv werden!
• Thüringen/Dorfladen “Altes Gut” Berka
• Warum Dorfläden-Projekte scheitern können (qualitative Studie)
• Dorfladen Netzwerk