|

Sicher Radfahren in der Stadt

Heute ist der Radverkehr in der Stadt oft gefährlich und das ist ganz egal ob das eine der vielen Kleinstädte, Mittelstädte, Großstädte und Metropolen ist. Die Gefahren entstehen durch schlechte Infrastruktur für den Radverkehr und Straßen, sowie durch rücksichtsloses Verhalten von Autofahrer:innen und LKW-Lenker:innen, die oft auch durch Stress und Unübersichtlichkeit entstehen. Die Infrastruktur ist nicht so gebaut, dass Fehler verziehen werden sondern Fehler immer zu bedrohlichen Szenarien führen. Oft hören Radwege einfach auf, werden hinter Autos versteckt oder laufen durch die Dooring-Zone. Radwege und Fußwege werden immer zuletzt gedacht. Damit bleibt für diese immer nur ein Restplatz, den sie sich dann teilen müssen. Werden Radwege gebaut nutzen Städte oft noch Konzepte, die längst überholt und als gefährlich gelten, wie die Angstweihe.

Lösung

Die Lösung dieser Herausforderungen besteht aus zwei Strategien:
(1) Straßen werden bei der Sanierung von außen, also dem Fußweg aus geplant. Es wird zuerst Platz für die Fußwege festgelegt, dann für die Radwege und die Stadtbegrünung, und erst danach Fahrbahnen und ggf. Parkplätze vergeben.
(2) Die Planer folgen anerkannten und ständig evaluierten Planungsmustern für sichere Radinfrastruktur. Dazu gehören:

  • Engere Kurven für den Autoverkehr. Das sorgt für geringere Kurvengeschwindigkeiten.
  • Schmalere Straßen oder Fahrspuren. Sie sorgen automatisch dafür, dass Autofahrer:innen langsamer fahren. Übersichtliche Kreuzungen mit u.a. vorgezogenen Radhaltelinien u.ä.
  • Separate Wege für Radfahrer:innen wie z.B. Velorouten zwischen den Quartieren, aber auch eigene Wege in den Quartieren. Werden die Wege breit genug angelegt, können sie auch als Rettungswege genutzt werden und liefern zudem mehr Sicherheit für die Städter:innen.
  • Erhöhte Rad- und Fußwege bei einmündenden Straßen. Dies zeigt Autofahrer:innen auch in der Infrastruktur, dass der Fuß- und Radweg Vorrang haben. Durch den Höhenunterschied verringert das Auto seine Geschwindigkeit.
  • Radwege dürfen nicht einfach aufhören ohne, dass klar geregelt ist wo denn die Radfahrer:innen nun weiterfahren sollen. Das muss auch so gestaltet werden, dass die anderen Verkehrsteilnehmer:innen dies sehen und damit nicht überrascht werden.
  • Ampeln müssen so gestaltet werden, dass Radfahrer:innen sicher vor dem Autoverkehr kreuzen können und nicht von rechts oder links abbiegenden Autofahrer:innen überrollt werden.

Positive Effekte für die Stadtentwicklung sind, dass die Radwege im Vergleich zu Autostraßen viel leiser sind. Sie können besser mit Gehwegen und Plätzen für Menschen kombiniert werden. Gute Rad- und Fußweg-Infrastruktur sorgt dafür, dass Menschen gut in ihren Quartieren leben können. Das erhöht die Lebensqualität und reduziert Autoverkehr, der Lärm und Dreck in die Stadt bringt.

Es gibt sicher noch viele weitere gute Ideen für gute Radinfrastruktur. Deshalb möchten wir u.a. auf den Youtube-Kanal Not Just Bikes hinweisen, der auch für uns als Quelle gedient hat. Darin auch ein interessantes Spiel. Die Regeln sind wie folgt: Wenn man mit dem Rad unterwegs ist zählt man

  • für jede gute Fahrradinfrastruktur +1 Punkt und
  • für jedes Hindernis und Fehler in der Infrastruktur -2 Punkte.

Das Spiel wurde von Shifter, ein Fahrrad-Kanal aus Kanada vorgeschlagen. Hier ein Beispiel von Shifter und Not Just Bikes zu Amsterdam und Calgary. Darin fahren beide eine vergleichbare Route in ihrer Stadt und bewerten anschließend beide Routen. Hier die Auswertung von Not Just Bikes und Shifter.

Quellen

Ähnliche Beiträge